Die Gaming-Industrie ist nicht nur ein wachsender Einfluss in der globalen Wirtschaft und Kultur, sondern auch ein vielseitiges Phänomen, das jährlich weltweit über 184 Milliarden US-Dollar erwirtschaftet (Newzoo, Global Games Market Report, 2023). Dieses Wachstum hat dazu geführt, dass immer mehr Marken Gamer in ihre Marketingstrategien einbeziehen. Die Welt des Gamings ist dynamisch und ihre Zielgruppen sowie deren Verhalten verändern sich stetig, was spannende Möglichkeiten bietet, unsere Wahrnehmung und unser Verständnis von Gamern anzupassen.
Die Macht der Plattformen
Eine umfassende Umfrage von Activision Blizzard Media unter 10.202 SpielerInnen beleuchtet die Spielgewohnheiten, Erfahrungen, bevorzugten Plattformen und Genres, Selbstidentifikation, Motivationen und Emotionen der Gamer. Die Analyse identifizierte sechs verschiedene Gamer-Segmente, die grob in zwei Hauptgruppen eingeteilt werden können: Multiplattform-SpielerInnen und mobilzentrierte GamerInnen.
Mobilzentriertes Gaming: 53 Prozent aller Spieler spielen täglich auf mobilen Geräten. Diese Gruppe bevorzugt mobile Spiele und wendet sich zuerst an diese, bevor andere Plattformen genutzt werden. Mobilzentrierte Spieler umfassen sowohl Gaming-Veteranen als auch Spätadoptierer und Casual Connectors. Trotz intensiver Nutzung identifizieren sich viele von ihnen nicht als „Gamer“. Dennoch schätzen einige das Gaming als soziales Mittel.
Multiplattform Gaming: Diese Gruppe taucht tief in das Gaming-Ökosystem ein und nutzt regelmäßig eine Vielzahl von Plattformen, darunter Mobilgeräte, PCs und Konsolen. Multiplattform-SpielerInnen identifizieren sich meist als Gamer und haben eine positive Einstellung zum Gaming. Sie sehen das Gaming als primäre Unterhaltungsform und ziehen daraus persönlichen Mehrwert. Zudem haben sie festgelegte Spielzeiten und eine positivere Sicht auf Werbung, besonders in Verbindung mit Influencern.
Die bedeutendste Gemeinsamkeit aller Spielergruppen ist die Beschäftigung mit Mobile Gaming. 86 Prozent der Befragten spielen mindestens einmal pro Woche auf mobilen Geräten. Puzzle- und Casual-Spiele sind hierbei besonders beliebt und weisen durchgängig hohe Engagement-Raten auf. Mobile Gaming dient als entspannender Ausweg für viele GamerInnen, unabhängig von Alter oder Spielintensität.
Ein facettenreiches Publikum
Das Verständnis der Gamer-Segmente zeigt, dass die Identität eines „Gamers“ nicht an eine einzige Plattform gebunden ist, sondern mehrere umfasst. Wer auf mehreren Plattformen spielt, identifiziert sich häufiger als „Gamer“. Trotz gemeinsamer Abneigung gegen unterbrechende Werbung schätzen alle Segmente belohnende Werbeformen. Zudem wird die Entspannung, die das Spielen bietet, von allen Segmenten anerkannt. Interessanterweise sind viele der intensivsten Gamer älter als 30 Jahre, was zeigt, dass Gaming ein generationsübergreifendes Hobby ist.
Die Natur des Gamings hat sich weiterentwickelt, angetrieben von einer vielfältigen Gruppe von Gamern mit unterschiedlichen Plattformen, Genres und Motivationen. Was sie eint, ist ihr hohes Engagement im Mobile Gaming. Das Verständnis und die Ansprache dieser vielfältigen und dennoch vereinten Zielgruppe bieten eine solide Grundlage für die Erstellung effektiver und inklusiver Marketingstrategien.